Echo Licht Ausgabe 7: Über die Menschen

In der siebten Ausgabe von Echo Licht macht sich Lutz Bleidorn Gedanken über Gott und die Welt, die Plejaden, den Fockbeker See, aber vor allen Dingen aber über die Menschen.

Singende Besucher sitzen im Wohnzimmer und der Maler wagt einen Sprung ins Gebüsch.

„Was passiert, wenn ich oder jemand anderes ein Portrait eines Menschen malt?
Bleibt da etwas von dem Portraitierten im Bild lebendig? Ihr kennt das, man sagt doch manchmal: „Es ist, als ob mich dieses Bild angucken würde“. Ist das die Königsdisziplin, sozusagen ein „lebendiges“ Bild zu erschaffen? Und welche Verantwortung bringt dies mit sich?
„Du sollst Dir kein Bild von mir machen“... Und wenn der Mensch nach Gottes Ebenbild erschaffen wurde... darf ich ihn dann überhaupt malen? Es kommt wohl auf das jeweilige Gottesbild an. Und wenn Gottes Licht im weiteren Sinne in allem da draußen steckt... Darf man dann überhaupt noch malen?
Ihr seht, je länger man sich mit dieser Materie beschäftigt, desto mehr Fragen tauchen auf. Und Fragen halten unseren Geist am Leben.
Als Maler bin ich immer ein Suchender. Und anfangs dachte ich nicht, dass damit zwangsläufig die Beschäftigung mit den höheren Mächten zusammenhängt. Welche Kraft ist es, die das Feuer in mir entfacht hat, oder aus der heraus ich irgendwie Schönheit im weitesten Sinne schöpfe? Für mich fühlt es sich an, als ob da ein großes Licht wäre, mit dem alles aufgeladen ist. Ich hab es schon gesehen, als ich klein war. Überall, z.B. im Wald, dort wo der zweite Querweg in Richtung B203 führt. Oder an unserem See, an der Stelle, wo der schmale Fußweg sich öffnet, zwischen den Bäumen hervortritt und den freien Platz an der damaligen Badestelle quert. Im leuchtenden Morgennebel 1985 fand ich Gott. Der Nebel war getränkt von Midge Ure und Mike Oldfield.
Gott war bei mir, als ich als Kind im Wohnzimmer auf dem Fußboden saß und an meinem Straßenteppich gezeichnet habe, als meine Mutter in der Küche Apfelkuchen buk und der Duft das Haus erfüllte. Gottes Klang erscheint mir oft im Zusammenwirken der Dinge besonders klar und strahlend. Der Mensch in der Natur, unter dem Sternenhimmel.... Oder das Licht, das sich in den Bäumen fängt. Die Musik, die in meinem Kopf ihren Nachhall findet. Wir haben also ein Organ, dass dieses Wunder wahrnehmen kann. Oft erwische ich mich bei der Einsicht:
„Alles, was ich suche, ist die Verbundenheit mit dem göttlichen Licht.“ Und was ist Malerei oder Musik, wenn sie dies nicht transportiert? Gottes Stimme äußert sich in Feierlichkeit.
Aber eine andere Frage drängt sich mir auf: Wenn ich fest mit dem, sagen wir vereinfachend, großen Licht verbunden bin, warum soll ich dann überhaupt noch malen? Wenn ich einen wunderbaren Platz gefunden habe und mich mit dem Universum vereint fühle, warum soll ich es dann nachahmen? Entsteht dann nicht zwangsläufig nur ein schwaches Abbild des Großen? Wenn ich mich vereint fühle, warum soll ich mich dann nochmal entzweien für den Kampf mit der Farbe und dem Material?
Vielleicht für die Freude, selbst ein Schöpfer zu sein? Etwas aus dieser Unendlichkeit herausangeln...
Siehe da, das ist eine Möglichkeit, eine Stimme. Und schon sind wir mitten in der spannendsten Forschungsarbeit. Wer findet die schönsten Stimmen oder Stimmungen... womöglich noch unbekannte?“

 

Musik

The Clientele – Everyone you meet
Jesca Hoop – Red White and Black
Nap Eyes – Fool thinking ways
Belle and Sebastian – The Ghost of Rock School
Midge Ure – Call of the Wild
The Ladybug Transistor – Clutching Stens
Stars – Changes
The Chills – The great escape
Siskoyou – Temporary Weakness

Bilder

Elke Hopfe - Bildende Künstlerin

 

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